Gregor Frei aus Bern, am 16. August 2022 um 14:08

„Chum mir lös la sy.“ Auf halbem Weg zwischen Moosseedorf Bahnhof und dem Laupenackerquartier bekamen wir Zweifel. Was soll hier schon zu holen sein? Wir waren 18 und daran, eine eigene TV-Redaktion zu gründen. Zu diesem Zweck suchten wir während mehreren Monaten erfolglos einen bezahlbaren Raum. „Einen Raum? - Da, schaut, da ist einer!“ Gandi zeigte nach hinten. Eines der dreieinhalb von Infoklick gemieteten Zimmer stand noch leer. Wir dachten natürlich, dass er einen Witz macht. Dieser Mensch, den wir vor einer halben Stunde erst kennen gelernt hatten, stellt uns einfach so ein Zimmer zur Verfügung? Wir konnten es kaum glauben. Ein paar Tage später installierten wir den Schnittplatz und deponierten unsere Kamera. Es war der Anfang einer wunderbaren Beziehung, im menschlichen wie auch geschäftlichen Sinn. Später zügelten wir gemeinsam mit Infoklick vom Laupenackerquartier ins Passepartout und durch den Austausch und die vielen Aufträge, die Gandi uns vermittelte, wurden wir zu Jugend-Mitwirkungs-Experten. Er hat unser Denken massgeblich geprägt, seine Haltung prägt unsere Weltsicht bis heute. Ohne ihn hätten wir uns kaum getraut, direkt nach dem Gymnasium eine eigene Firma zu gründen. Zu sagen, Gandi war Götti unseres Projekts, ist noch untertrieben. In diesen Jahren war er uns gleichzeitig ein schützender Vater, ein verwöhnender Grossvater und ein lustiger Onkel. Jetzt vermissen wir ihn, mit der Gewissheit als einzigen Trost, dass sein Wirken noch lange nachhallen wird.

 

Gregor, Joel und Stefan 

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